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Mit dem Auto auf Tirols Straßen unterwegs

Es geht schon aus der Geschichte hervor, dass Tirol einen zentralen Verkehrsknotenpunkt in Europa darstellt. Das Landesstraßennetz hat heute eine Länge von 2.240 Kilometern. Bereits zu Zeiten des Römischen Reiches wurde Tirol von der „Via Claudia Augusta“ , der wichtigsten Nord-Süd Verbindung durchquert. Inzwischen führen zwei stark befahrene Autobahnen durch das Land. Der Tiroler Abschnitt der Inntalautobahn führt von Kufstein vorbei an den Städten Wörgl, Schwaz, Hall, Innsbruck und Imst nach Landeck und weiter in das Vorarlberggebiet. Im Bereich Innsbruck gibt es die Verbindung über den Autobahnknotenpunkt an die Brennerautobahn, über die der Verkehr nach Italien rollt.

Interessante Straßen im Sommer und im Winter

Gleich vorausgeschickt, die Passstraßen führen zu interessanten und landschaftlich grandiosen Orten und Naturerlebnissen. Allerdings sind fast alle Panorama- und Passstraßen mautpflichtig. Dazu gibt es noch vor Urlaubsbeginn Vignetten, die für unterschiedliche Zeiträume ausgestellt werden. Das ist zumeist günstiger als die gewünschten Strecken immer wieder einzeln zu bezahlen. In engen Serpentinen windet sich die Kalser Glocknerstraße durch das Ködnitztal die Hänge hinauf. Am Talende taucht dann majestätisch der höchste Berg Österreichs auf. Der schneebedeckten, 3.798 Meter aufragende Großglockner krönt die traumhafte Panoramafahrt mit seiner spektakulären hochalpinen Landschaft.

Die Kalser Glocknerstraße ist ganzjährig geöffnet. Im Winter ist aber eine entsprechende Ausrüstung verpflichtend. Maut wird nur ab Ende Mai bis Anfang Oktober erhoben. Hochalpine Passstraßen wie beispielsweise die Kaunertaler Gletscherstraße durch die Ötztaler Alpen führt mit atemberaubenden Aussichten auf den höchsten Punkt Österreichs, den Weißenseeferner hinauf. Sie ist auch im Winter als Zufahrt zu den Skigebieten geöffnet. Die Straßen über den Kühtaisattel verbindet das Ötztal mit dem Sellraintal und einer der nördlichsten Alpenübergänge. Im Sommer bezaubert das wildromantische Nedertal am Rande der Strecke. Im Winter dient die Straße dem Wintersportort Kühtai als offene Zufahrt. Eine absolute Traumstraße ist die Silvretta Hochalpenstraße.

Die 22 Kilometer lange Panoramastraße öffnet den Blick auf eine traumhafte Bergkulisse und führt vorbei an den malerischen Stauseen Vermunt und Silvretta. Die Straße ist mautpflichtig und kostet für einen Pkw 16 EURO. Während der Wintermonate von Mitte Oktober bis Ende Mai ist die Timmelsjoch Hochalpenstraße gesperrt. Über 50 Kilometer Länge und mit 44 Kehren führt sie zum Timmelsjoch hinauf. Grandiose Ausblicke auf die Alpenwelt ist der Lohn für die Mühe. Sie ist allerdings auch im Sommer nur tagsüber geöffnet und nachts von 7 Uhr bis 20 Uhr gesperrt. Die Mautgebühren für diese Straße betragen pro Pkw 14 EURO.

Wer von Salzburg nach Zell am Ziller fahren möchte, sollte sich etwas mehr Zeit nehmen. Die Gerlos Alpenstraße ist nicht nur eine wichtige Verbindung und Passstraße, sie hat auch einige Schönheiten zu bieten. Gleich zu Beginn donnern die Krimmler Wasserfälle über 380 Meter Fallhöhe ins Tal. Die schönste Zeit für diesen Weg sind die Monate Mai bis Oktober. Dann ist die umgebende Naturlandschaft das absolute Highlight. Die Straße ist ganzjährig geöffnet und führt im Winter zu den Skigebieten der Zillertal Arena.

Panoramastraßen, die nur im Sommer geöffnet sind

Zwischen Inn- und Lechtal führt die Hahntennjoch-Passstraße durch das abgelegene Salvesental und das Bschlabertal von Imst nach Elmen. Karge Felslandschaften umrahmen die Straße bis auf die Passhöhe von 1.894 Metern. Das relativ unbekannte Bschlabertal präsentiert sich mit seinen alten Bergbauernhäusern und weiten, grünen Wiesen noch ganz ursprünglich. Die Passstraße ist von Juni bis Oktober geöffnet, allerdings nicht für Wohnwagengespanne.

Den besten Blick auf die Zillertaler Alpen garantiert die Schlegeis-Alpenstraße. Sie ist von Mitte Mai bis Ende Oktober täglich zwischen 6 und 19 Uhr geöffnet. Bis zum Zielpunkt, dem Schlegeis-Stausee auf 1.800 Metern Seehöhe, liegen Naturtunnel und grandiose Panarama-Ausblicke auf dem Weg. Je nach Wetterlage ist die Zillertaler Höhenstraße von Mai bis Oktober freigegeben. Die schmale und kurvenreiche Panoramastraße verläuft oberhalb der Baumgrenze auf einer Höhe von 1.700 bis etwa 2.100 Metern. Man sagt, dass sie mit ihren atemberaubenden Ausblicken ins Zillertal und die Tuxer Voralpen eine der schönsten des Landes ist. Nördlich von Kitzbühel erschließt die Panoramastraße Kitzbüheler Horn die Zauberwelt der Kitzbüheler Alpen. Die 18 Prozent Steigung haben es allerdings in sich. Obwohl die Trasse breit ausgebaut ist, verlangt der Anstieg einiges Können von dem Fahrer. Geöffnet ist die Straße zwischen Ende Mai und Anfang November.

Wichtige Transitverbindungen

Größtes Nadelöhr ist der Transitverkehr auf der Brennerautobahn. Immer wieder kommt es auf dem Weg nach Italien zu massivem Stau. Zum einen wird das durch ein hohes Verkehrsaufkommen durch Lkw verursacht, zum anderen bilden sich jederzeit lange Staus zu Ferienbeginn und Ferienende. Die Brennerautobahn gewährleistet in besonderem Masse den Anschluss an das europäische Autobahnnetz im Norden und im Süden. Im Verbund mit ihr ist die Inntalautobahn die wichtigste Verkehrsachse und die am stärksten befahrenen Autobahnen in Österreich. Kommt es auf diesen beiden Strecken zu einem Stau, weichen viele Autofahrer auf innerösterreichische Bundesstraßen aus.

Die Route über den Fernpass von Füssen über Reutte nach Imst wird ebenfalls gerne als Ausweichroute auf dem Weg gen Süden benutzt. Viele, die diesen Weg nutzen möchte und über Bundesstraßen zur Inntalautobahn fahren, dürfen allerdings bei einem Stau auf dieser Strecke nicht auf Nebenstrecken ausweichen. Gerade auf dem Streckenabschnitt zwischen Vils und Reutte-Nord staut sich der Verkehr sehr oft. Um die Bewohner in dieser Region vor zu hohem Fernreiseverkehr zu schützen, werden die Abfahrten auf der Bundesstraße über den Fernpass oft gesperrt. Die Sperrungen dauern in der Regel in beide Richtungen vom 01. August bis zum 13. September an den Wochenenden jeweils am Samstag und am Sonntag von 7 Uhr bis 19 Uhr.

Mautpflichtige Straße in Tirol

Innerhalb von Österreich sind alle Autobahnen mautpflichtig. Autofahrer und Transitreisende müssen vor Grenzübertritt eine Vignette kaufen. Das führt naturgemäß dazu, dass viele Autofahrer die Gebühr damit umgehen wollen, auf Bundesstraße und Nebenstrecken auszuweichen. Im Bereich der Transitstrecken wird der Verkehr extrem stark von den Behörden überwacht. In den meisten Navigationssystemen werden Ausweichrouten und mögliche Autobahnabfahrten im Fernverkehr nicht mehr angezeigt. Insbesondere trifft das auf den Bereich rund um Reutte zu. Fahrverbote gelten hier auf mehreren Landstraßen. Das soll zur Verkehrsberuhigung beziehungsweise Verkehrseindämmung auf möglichen Nebenstrecken dienen, um den massiven Ausweichverkehr bei stauendem und stockendem Verkehr auf den Fernstrecken zu unterbinden.

Ein Bundesland zum Verlieben mit dem Auto entdecken

So unterschiedlich wie nirgendwo sonst präsentieren sich die Straßen und Bergpässe. Atemberaubende Bergpanoramen und anspruchsvolle Serpentinen sind Fahrspaß und einzigartige Natur gleichermaßen. Wälder, Berge und Seen, attraktive Orte und Impressionen, die unvergleichlich sind, treffen hier auf engem Raum zusammen. Für den Urlaub mit dem Pkw müssen lediglich einige wenige Dinge bedacht werden: Egal, ob ab man über eine der gut ausgebauten Bundesstraßen oder über eine alpine Passstraße anreist, die einmalige Natur nimmt jeden sofort gefangen. Für den Transitverkehr und Fernverkehr sind zu bestimmten Zeiten Regeln zu beachten, um nicht auf stauträchtigen Strecken viel Zeit zu verlieren, denn Ausweichstrecken sind in Hauptstoßzeiten für den Durchreisenden gesperrt.